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Männer und Frauen sind nicht gleich – und das ist kein Problem



Beitrag von Bettina Dürrenberger


Gleichberechtigung bedeutet, wir haben als Mensch alle die gleichen Rechte. Es bedeutet nicht, dass wir alle gleich sind. Egal welchem Geschlecht wir angehören oder ob wir uns überhaupt einem Geschlecht zuordnen können – wir sind nicht gleich.

Warum fühlt es sich aber so an, als hätten wir Frauen einen Nachteil? Warum gibt es so wenige weibliche Führungskräfte im höheren Kader? Die Frage beschäftigt einige Firmen, viele Institute und Meinungsforschende.


We like you, but we are not like you

Es liegt mir fern, die Antwort auf die Frage abschliessend geben zu wollen. Was ich weiss aus meiner Erfahrung, aus die von meinen Klientinnen, aus Beobachtungen und aus meinem Freundinnnen-Kreis ist folgendes: Viele Frauen brauchen schlichtweg mehr Vertrauen in sich und in ihre Stärken. Das System, wie es heute ist, ist aufgebaut auf Leistung, viel Denken, Strategie und ganz viel „Fake it till you make it“.

Und da liegen wohl ein paar Herausforderungen für uns Frauen – wir ticken schlichtweg oft ein bisschen anders. Wir sind oft unsicherer. Warum ist das so? Einerseits, davon bin ich überzeugt, weil wir gelernt haben, uns anzupassen. Doch woran? An eine Geschäftswelt, die männlich tickt. Die Männer haben die Geschäftswelt geprägt nach ihrem Gusto. We like you, but we are not like you… Doch wie sind wir denn? Wir brauchen länger, bis wir uns trauen, eine Führungsrolle zu übernehmen, weil wir es «perfekt» machen wollen. Wir denken anders, wir motivieren uns anders.


Kein nachhaltiger Change

Und wir haben zu wenig Vorbilderinnen… wir wissen zu wenig, was wir eigentlich für einen Beitrag leisten können, dürfen und sollen. Es ist klar- die Leistungsgesellschaft hat in dieser Form keine Zukunft. Ressourcen sind, liebe Leute es mag überraschen, ENDLICH… sie ENDEN … der Kapitalismus, die heutige Wirtschaft, ist aber anders aufgebaut… immer mehr, immer weiter und noch weiter. Menschen, die anders ticken, die nicht mehr mitmögen, finden Platz im zweiten Arbeitsmarkt, wenn denn überhaupt. Und egal, wo man sich umhört – überall CHANGE… und noch mehr CHANGE. Ich bin nicht gegen Wandel, aber ich bin dagegen, dass dieser nicht umsichtig von statten geht. Eben nicht immer nur höher und weiter, sondern nachhaltiger und integrativer. Nicht nur auf Leistung, sondern eben Gesundheit und Diversität als wichtiger Faktor von Change. Leider erlebe ich genau das Gegenteil. Jedes IT-System wird durchgedrückt, mehr Effizienz ist kaum möglich, aber es garantiert, dass einige «schwächere» Mitarbeitende nicht mehr mitmögen. Organisationswandel genauso…zwar kennt man die Theorie, aber gelebt wird es leider oft nicht. Change um den Changewillen… schade… und nochmals schade. Mir fehlt hier die Komponente Mensch und ich unterstelle uns Frauen, dass wir ein Gespür für sowas haben.


Leistungsdruck, wo man hinsieht

Kinder sind gestresst in der Schule (weil Leistungsdruck), Mütter und Väter sind gestresst im Beruf und in der Familie (weil Leistungsdruck), ältere Menschen sind gestresst, weil sie ihren Job verlieren oder keine Möglichkeit mehr sehen, ihren Job zu wechseln (weil Leistungsdruck). Wo führt das hin? Es muss sich etwas ändern und ich bin überzeugt, wir Frauen sind Teil der Antwort. Es kann nicht sein, dass wichtige Entscheide in der Politik und in den Unternehmen fast nur von Männern getroffen werden.

Und damit sich etwas ändert, dürfen wir einen ersten kleinen Schritt tun in die Richtung, die uns weiterbringt. Wir dürfen erkunden, was wir denn gut können. Was uns fehlt, um uns mehr zuzutrauen. Was unsere Stärken sind und wie wir sie leben können. Damit die Gesellschaft umdenkt, damit wir mehr Vorbilderinnen bekommen und wir aufhören, so weiterzumachen wie es im Moment ist – immer weiter, immer mehr und ja nicht darauf hören, was in uns drin eigentlich so fest schreit – der Wunsch nach Verbundenheit. Zu sich, zur Natur und zu anderen. Frauen, wir können ein Teil dieser Lösung sein… es braucht uns. Unseren Mut.


Wie führst du? Wo siehst du deine Stärken? Wie lebst du sie? Wie förderst du Frauen und was brauchst du als Instrument für Empowerment?

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